Graffiti - Lexikon der Szene
DER SPRACHGEBRAUCH AN DER WAND
Kurzes Lexikon der Graffiti-Szene
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3D-Style = Buchstabengruppe/ Style, der eine rÀumliche Wirkung bei dem Betrachter erzielt
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Adbusting  = Richtet sich gegen Konsumterror und will die Aussage der meist politischen Werbebilder demontieren
Aerosol = Farbspray-Marke oder auch andere Bezeichnung von Graffiti âAerosol Artâ
Aerosol-Junkie = Selbstbezeichnung einiger Sprayer
Arrows = Stilelement, Bezeichnung fĂŒr Pfeile in einem Graffiti
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BaBu = AbfĂ€llige Bezeichnung fĂŒr die Bahnpolizei bzw. einen Bahnpolizist
Background = Hintergrund des Pieces (Bildes) bzw. Hintergrundgestaltung im Bild
Backgrounding = Wenn ein Graffiti zum Hintergrund eines neuen Graffiti/ Pieces wird
Backjump = Bezeichnung fĂŒr das BesprĂŒhen beweglicher Objekte, wĂ€hrend diese zeitweise zum Stehen kommen
Backpiece = Aufgemalte bzw. aufgenĂ€hte Graffitimotive auf der RĂŒckseite von Jacken
Battle= Gewaltfreier, kĂŒnstlerischer Graffitiwettkampf zwischen befeindeten Writern oder Crews
Beef = Bezeichnung fĂŒr die Feindseligkeiten zwischen Crews oder einzelnen Personen
Beat Street = Kultfilm (1984); schildert das Leben von DJs, Breakdancern und Sprayern aus der Bronx in New York City
Belton = HĂ€ufig verwendete Farbspray-Marke
Besitzverbot = Eine verhÀngte Anordnung, welche den Besitz von Spayerutensilien untersagt
Bibel der SprĂŒher = Die SprĂŒher bezeichnen die BildbĂ€nde âSubway Artâ und âSpraycan Artâ als Bibeln
Bench = Bank = FrĂŒhere Bezeichnung fĂŒr den Treffpunkt der Writer auf Bahnhöfen
biten = klauen = Ideenklau von Bildmotive anderer Sprayer
Biter = Ein Writer, der hauptsĂ€chlich den Stil anderer Graffiti KĂŒnstler gesucht bzw. kopiert hat
Blackbook = Skizzenbuch fĂŒr GraffitientwĂŒrfe, wobei die Farbe des Covers nicht Namensgeber ist
Block = Einfaches 3D Stilelement, welches eine Tiefenwirkung im Bild erzielt
Blockbuster = Bezeichnung fĂŒr grosse, rechtwinklige Blockbuchstaben
Bomben = von engl. to bomb = Eine FlÀche illegal bemalen
Bubbles = Stilelement, meist runde blasen- oder kreisförmige FarbflÀchen
Bubblestyle = Bezeichnung fĂŒr Graffiti Buchstaben, die aufgeblasen wirken
Buff = Reinigungsmittel aus BĂŒffelleder zum Entfernen von Graffiti
buffen = von to buff = Bezeichnung fĂŒr die Entfernung eines Graffiti
Burner = Bezeichnung fĂŒr ein qualitativ, technisch gelungenes Graffiti
Busten = cashen = Begriff fĂŒr âvon der Polizei erwischt werdenâ
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Can = Synonym fĂŒr SprĂŒhdose
Cap = SprĂŒhaufsatz einer SprĂŒhdose, hĂ€ufig verwendet werden z.B. Fat Cap und Skinny Cap
Car = Bezeichnung fĂŒr Waggons von U-Bahn, S-Bahn oder Bundesbahn
Cargo = Bezeichnung fĂŒr einen GĂŒterzug
cashen = siehe Busten
Characters = Bezeichnung fĂŒr figurĂ€hnliche Elemente des Graffiti
Checker = Sicherheitsbeauftragte oder Bezeichnung fĂŒr eine Person, die fĂŒr andere Writer die Gegebenheiten ausspĂ€ht
Clouds = von engl. Wolke = Bezeichnung fĂŒr blasen- oder wolkenartige Bildelemente
Comment = von engl. = Kommentar neben dem Piece bzw. Graffiti
Corner = Treffpunkt der Writer, auch hÀufig Writercorner genannt
covern = VollstĂ€ndiges Ăbermalen eines anderen Pieces, auch âgoing overâ genannt
Crew = TeamzusammenschluĂ von mehreren Writern
crossen = mutwillige Zerstörung eines Bildes, meist durch eine Linie Cross-Line
cutten = technischer Begriff = Farben mit einer scharfen Kante von der anderen Farbe trennen
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Destroyline = Zerstörung eines Bildes durch eine lang durchgezogene Linie
Dissen = jemanden in der Szene abwerten oder verspotten
Drips = Farbnasen (FarblÀufer) in einem Bild, welche entstehen, wenn die Dose nicht schnell genug gezogen wird
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Ehrenkodex = ungeschriebenes Gesetz bzw. Â Regelwerk der Graffiti Szene
End to End = Bezeichnung fĂŒr ein Zugbild von Anfang-Ende, jedoch nicht ĂŒber die gesamte Höhe
Etching = Bezeichnung fĂŒr das Auftragen von Ă€tzenden FlĂŒssigkeiten auf OberflĂ€chen durch Marker
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Fading = ĂŒberblenden = SprĂŒhtechnik fĂŒr flieĂende ĂbergĂ€nge zwischen zwei oder meheren Farben
Fame = Ruhm bzw. hohe Anerkennung innerhalb der Szene
Family Couple = Dreifaches Wholecar, 3 vollstÀndig bemalte Waggons
Farbanschlag= Meist von der Ăffentlichkeit verwendetet Ausdruck fĂŒr das BesprĂŒhen von Fassaden
Fill-In = Farbig ausgesprĂŒhte bzw. gefĂŒllte FlĂ€che innerhalb der Graffiti Buchstaben
Finishing = Bezeichnung fĂŒr die Fertigstellung eines Pieces durch Effekte oder Signatur
First Outine = Umrisslinie, welche als Vorskizzierung und spĂ€ter zur Orientierung beim SprĂŒhen dient
Flow = Dynamik und Harmonie der Gesamtkomposition, Buchstabenanordnung oder auch nur den Fluss der Farbe
Flying Panel = Ăber ein Zugfenster gemaltes Graffiti, jedoch ohne Verbindung zu der Unterkante des Waggons
Fotorealismus = bei legalen AuftrÀgen werden bei der Fassadengestaltung bzw. Innenraumgestaltung aufwendige Motive gemalt
Freestyle = Ist das SprĂŒhen eines Styles (Buchstabengruppe) ohne Skizze
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Geisterbild = Bezeichnung fĂŒr ein Bild, welches trotz Reinigung zu erkennen ist
going over = Bezeichnung fĂŒr das Ăbermalen anderer Graffiti, hĂ€ufig verwendet, um Anderen zu schaden
Graffiti = Pluralform von Graffito = Schraffierung oder Gekratzte
Graffiti-Jams = Treffen von Writern, die eine FlÀche/ Objekt zusammen legal gestalten
Graffiti Lexikon = Erste Auflage des âGraffiti Lexikonsâ im Jahr 1993 verfasst von Dr. Bernhard van Treeck
Graffito = Singular bzw. Einzahl, Pluralform = Graffiti
Guestbook = Blackbook, in das sich befreundete oder bekannte Writer verewigen
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Hall of Fame = Begriff fĂŒr FlĂ€chen, die zum legalen BesprĂŒhen meist von der Stadt freigegeben wurden
Harry Belafonte = Produzent, Finanzierer des ersten Hip-Hop Films âBeat Streetâ. Durch diesen Film bekam Graffiti in Europa erstmalig mediale Aufmerksamkeit
Highlight = Stilelement, das Lichtreflexen oder kleinen Sternen nachempfunden ist
Hit = frĂŒhere Bezeichnung fĂŒr ein Tag
Hot Spot = Bezeichnung fĂŒr den Ort der nĂ€chsten illegalen Bemalung
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Ink = NachfĂŒlltinte fĂŒr Marker
Inlines = Innenlinie in Graffiti Buchstaben, um eine rÀumliche Wirkung zu erzielen
Inside = Tag oder Throw Up in einem Zug
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Junkie-Cap = Selbst prĂ€pariertes/ gebautes Cap, mit dem besonders dĂŒnne Linien gezogen werden können
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Kanne = gĂ€ngigster Sprachgebrauch fĂŒr SprĂŒhdose
killen = alle Bilder eines Writers ĂŒbermalen
Kilroy was here = Dieser Spruch tauchte an WĂ€nden in den 40ern in Amerika und Deutschland auf. Beginn des Subwaygraffiti
King = Der Begriff King ist die höchste Auszeichnung innerhalb der Szene unter Writern. Zeichen fĂŒr den Titel ist die Verwendung einer Krone ĂŒber dem Tag. HĂ€ufig wird es aber zweckentfremdet und als Selbstauszeichnung verwendet
King Of The Line = Bezeichnung fĂŒr einen Writer, der die meisten Bilder an einer Bahnstrecke gemalt hat
Kiste = Bezeichnung fĂŒr Zug, S-Bahn oder StraĂenbahn
Kiste kicken = Einen Zug, eine S-Bahn oder eine StraĂenbahn illegal bemalen
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Line = Bezeichnung fĂŒr FlĂ€chen entlang einer Bahnstrecke bzw. Zuglinie
Linebombing = Bezeichnung fĂŒr illegal gesetzte Graffiti an einer Bahnstrecke
Linepiece = Bezeichnung fĂŒr ein Bild entlang einer Zuglinie bzw. Bahnstrecke
Loomit = Writer aus MĂŒnchen. Malt seit 1983 und zĂ€hlt somit zu den ersten Writern in Deutschland
Loops = Stilelement des Styles, bei dem das Ende eines Buchstaben in sich zusammengerollt wird
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Lexikon-banner
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Mag = Bezeichnung fĂŒr ein Graffitimagazin bspw. Backspin
Maler = GraffitisprĂŒher
Marker = Bezeichnung fĂŒr Stifte, die zum Aufbringen von Tags benutzt werden
Massages = in Bildern eingefĂŒgte Kurzmitteilungen, welche meist Widmungen enthalten.
Masterpiece = MeisterstĂŒck = Bezeichnung fĂŒr ein besonders gelungenes Piece
Montana = HĂ€ufig verwendete Farbspraymarke
mullern = Bezeichnung fĂŒr malen gehen
Mural = Gesamtwerk verschiedener Writer, die eine Wand mit einem Bild zu einem bestimmten Thema bemalen
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Newcomer = Bezeichnung fĂŒr einen Writer, der ĂŒber das Toy-Stadium hinaus ist
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Old School = einfacher Graffitistil, der seinen Ursprung in der Anfangszeit des Graffiti hat
Oneliner = Throw Up oder Tag, das ohne abzusetzen der Dose mit einer Linie durchgezogen wird
One-Man-Wholecar = Bezeichnung fĂŒr das Bemalen einen Zugwaggons von einem einzelnen Writer
Outline = Bezeichnung fĂŒr die Konturlinie  eines Graffito
Outliner = Bezeichnung fĂŒr ein Bild, welches nur aus der Outline besteht
Overkill = unkontrolliertes, schlagartiges Entweichen der Farbe aus der SprĂŒhdose; hĂ€ufig technischer Fehler der Dose
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Panel Piece = unter Fenstern und zwischen den TĂŒren eines Zuges gesprĂŒhtes Bild
Piece = Bezeichnung fĂŒr ein aufwĂ€ndiges, meistens mehrfarbiges und groĂflĂ€chiges Graffito
Pochoir = Schablonengraffiti bzw. Schablonentechnik
Posse = Bezeichnung fĂŒr Writergruppe
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Quickpiece = Sehr schnell gemaltes Piece/ Bild
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racken = Bezeichnung fĂŒr das Stehlen von SprĂŒhdosen
Respect = Anerkennung
Reverse-Graffiti = umgekehrte Graffiti = Das Bild entsteht hierbei, indem eine FlÀche partiell gereinigt wird
rocken = Andere Bezeichnung fĂŒr das Malen
Roof  Top = Graffiti, welche an Dachkanten, Schornsteine und DĂ€cher meist waghalsig gesprĂŒht werden
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scouten = FĂŒr einen anderen Writer âWache haltenâ
scratchen = Aufbringung eines Tag durch Zerkratzen von glatten OberflÀchen
Second Outline = Umrandung der Outline (Konturlinie)
Stencil = SprĂŒhschablone
Silver Piece = Piece bzw. Style mit âChrom Farbeâ als Fill-In
Simple-Style = Bezeichnung fĂŒr einen sehr einfachen, gut lesbaren Style bzw. Buchstabengruppe
Sketch = engl: Skizze = Begriff fĂŒr eine Skizze/ Zeichnung auf dem Papier
Skills = FĂ€hig- und Fertigkeiten eines Graffitiwriter im Umgang mit der SprĂŒhdose
Sparvar = Erste bekannte Farbspraymarke in den 90ern Jahren
Spot = Bezeichnung fĂŒr den Ort der nĂ€chsten illegalen Aktion
Sticker = Aufkleber, welche meistens mit einem Tag bemalt sind
Streetbombing = Bezeichnung fĂŒr ein Graffiti im öffentlichen Raum
Streichbombing = Bemalen einer FlÀche mittels Wandfarbe
Style = Begriff fĂŒr Schriftzug/Schriftart
Subway = Name der U-Bahn von New York, wo das Writing, wie man es heute auf der ganzen Welt kennt, geboren wurde
Swing = Bewegungslehre bzw. Harmonie der einzelnen Graffiti Buchstaben untereinander
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Tag (frĂŒher auch Hit genannt) = Einfarbige, graphisch gestaltete Graffiti Signatur
Taki 183 = Erster dokumentierter SprĂŒher bzw. Writer
Throw Up = Bezeichnung fĂŒr einen Schriftzug/ Syle ohne Fill-In, welche zu den UrsprĂŒnge des Writing zĂ€hlen
Top to Bottom = Zugbild, welches auf die gesamte Höhe des Waggons gemalt ist
Toy = AbfĂ€llige, spottende Bezeichnung fĂŒr einen ungeĂŒbten Writer. Bilder dieser Writer werden oft mit dem Schriftzug âToyâ ĂŒbermalt
toyen = Qualitativ schlechtes Bild mit dem Wort âToyâ versehen
Toy-Style = Bezeichnung fĂŒr einen Graffiti-Style mit besonders schlechter QualitĂ€t
Trainbombing = Allgemeine Bezeichnung fĂŒr das BesprĂŒhen von ZĂŒgen
Train Yard = FĂŒr die Ăffentlichkeit nicht zugĂ€ngliches GelĂ€nde, auf dem ZĂŒge abgestellt werden
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Wallstreet Meeting = Der bekannte Schlachthof in Wiesbaden mit seinen Veranstaltungen war bis 2001 die gröĂte Hall of Fame in Europa
Wandmalerei = eine Form des legalen Graffiti, wobei die Wandmalerei meist fotorealistische Elemente enthÀlt
Whole Car = Bild auf einem Zug, das sich ĂŒber die gesamte LĂ€nge eines Waggons erstreckt
Whole Train = Bild auf einem Zug, wobei die gesamte LĂ€nge des Zuges bemalt wurde
Wildstyle = Bezeichnung fĂŒr einen besonders technisch aufwendigen Style mit meist verschlungenen Buchstaben
Wild Style = gilt als der erste erfolgreiche Film (1983) aus der Hip-Hop-Szene
Window Down = Bild auf einem Zug, das nur in dem Bereich zwischen Fenster und Boden des Waggons gemalt ist
wrack = Bezeichnung fĂŒr qualitativ schlechtes Graffiti oder einen schlechten Writer
Writer = Graffitimaler, Sprayer
Writercorner = Ăffentliche Treffpunkte der SprĂŒher, meistens auf Bahnhöfen
Writercrew = In der Regel schlieĂen sich die Writer zu Gruppen zusammen
Writing = Bezeichnung fĂŒr das kĂŒnstlerische Anbringen von Graffiti
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Yard = Ist ein GelĂ€nde, auf dem ZĂŒge oder U-/S-Bahnen abgestellt werden
Yardrain = Mehrere Sprayer, die  fĂŒr eine Graffitiaktion in ein Yard eindringen
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Zulu Nation = Afrika Bambaataa = Die erste (1970) Vereinigung innerhalb der Hip Hop Kultur. Ziel der Bewegung: keine Gewalt und Nein zu Drogen